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Unternehmensnachfolge (!) Wie Sie mit einer Checkliste die Nachfolge erfolgreich gestalten

Unternehmensnachfolge Mit der Checkliste für den Unternehmensverkauf erfolgreich
Inhaltsangabe
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Wie Sie mit einer Checkliste die Nachfolge erfolgreich gestalten

 

Die Unternehmensübergabe ist eine hoch komplexe und einmalige Aufgabe einer ‎Unternehmergeneration. Selbstverständlich finden Sie dafür auch eine Beratung die Ihnen bei dieser Aufgabe helfen kann. Gibt es für eine erfolgreiche Umsetzung eine Impulsberatung nur bei der IHK? Nein, wir haben die notwendigen Informationen zusammengetragen. Die nachfolgende Checkliste unterstützt Sie bei der Nachfolgeplanung. Sie interessieren sich also für das Thema Checkliste & Unternehmensnachfolge ? Dann sind Sie hier genau richtig. In diesem Beitrag bekommen Sie alle wichtigen Informationen zum Thema Unternehmensnachfolge und die Optimierung deren Prozesse.

 

Unternehmensnachfolge Checkliste für die erfolgreiche Nachfolge
Unternehmensnachfolge Checkliste für die erfolgreiche Nachfolge

 

Was aber ist eine Unternehmensnachfolge-Checkliste ?

Um eine Unternehmensnachfolge erfolgreich umzusetzen wird empfohlen wesentliche Punkte im Rahmen einer Checkliste abzuarbeiten und zu controllen.

Was ist also bei der Nachfolge zu beachten? Welche Bedingungen gelten für eine Nachfolge? Ist eine Unternehmensbörse für die Unternehmensnachfolge der richtige Weg? Welche Punkte müssen beachtet werden? Hier unsere Antworten…

 

Was ist eine Unternehmensnachfolge?

Die Unternehmensnachfolge ist ein entscheidender Prozess in der Unternehmensführung, der den Übergang der Verantwortung und Kontrolle von einem Unternehmenseigentümer auf einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin beinhaltet. Dieser Übergang kann innerhalb einer Familie, an interne Mitarbeiter oder externe Führungskräfte erfolgen und betrifft Unternehmen unterschiedlicher Größenordnungen.

Laut “Unternehmensnachfolge im Mittelstand” von Timo Meynhardt und Nadine Kammerlander (Verlag: Springer Gabler, ISBN-13: 978-3658116307) umfasst die Unternehmensnachfolge strategische, rechtliche und emotionale Aspekte. Die Planung und Vorbereitung spielen eine entscheidende Rolle, da sie einen reibungslosen Übergang sicherstellen und die Kontinuität des Unternehmens gewährleisten. Dieses Buch betont auch die Bedeutung einer klaren Kommunikation und einer langfristigen Perspektive für eine erfolgreiche Nachfolge.

“Unternehmensnachfolge – eine Herausforderung für die Unternehmensführung” von Hans-Peter Wenk (Verlag: Verlag Dr. Kovac, ISBN-13: 978-3830054034) beleuchtet die vielschichtigen Herausforderungen, denen Unternehmenseigentümer bei der Nachfolge gegenüberstehen, und stellt verschiedene Modelle und Strategien vor. Die Unternehmensnachfolge ist oft mit komplexen rechtlichen, finanziellen und zwischenmenschlichen Fragestellungen verbunden, die sorgfältige Planung und Beratung erfordern.

Die erfolgreiche Nachfolge ist nicht nur für die beteiligten Parteien von Bedeutung, sondern auch für die Wirtschaft und die Region, in der das Unternehmen tätig ist. Sie trägt zur Stabilität und Entwicklung des Mittelstands bei und beeinflusst die Beschäftigungssituation sowie die regionale Wirtschaftsdynamik.

Unternehmensnachfolge kurz Nachfolge ist eine Methode für Unternehmer bzw. Eigentümer von Familienunternehmen, das Unternehmen auch nach dem Ausscheiden des Geschäftführers oder der Eigentümer weiterzuführen. Die Nachfolge ist gerade durch den demographischen Wandel in den letzten Jahren für die Eigentümer enorm wichtig geworden. Jeder Eigentümer muss sich zwangsläufig der Frage stellen: Verkaufen, einen Nachfolger innerhalb der Familie finden oder dem eigenen Management eine Übergabemöglichkeit schaffen.

 

Laut Wikipedia ist die Definition von Unternehmensnachfolge wie folgt:

Der Begriff Unternehmensnachfolge (in älterer Schreibweise auch Unternehmernachfolge) umfasst den Nachfolgeprozess, seine Voraussetzungen, Ziele und Eigenheiten. Unternehmensnachfolgen haben unterschiedliche Gründe (wie z. B. Alter, Krankheit, Tod) und vielfältige Alternativen (wie Vererbung oder Verkauf). Die Nachfolge ist ein typisches Thema des Mittelstandes; wenngleich in Konzernen beim Führungswechsel auch oftmals von Nachfolge gesprochen wird. In mittelständischen Unternehmen spielt neben dem Wechsel in der Leitung eines Unternehmens darüber hinaus der Wechsel am Eigentum eine (oftmals zentrale) Rolle.

Die Abhängigkeit der Unternehmensnachfolge von der Altersstruktur der Eigentümer macht die folgende Grafik deutlich:

 

Unternehmensnachfolge © IHK NRW – Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V.

Die Bedeutung von Unternehmensnachfolge?

Gut laufende Unternehmen überdauern Generationen. Die Unternehmensnachfolge ist eine ernstzunehmende Alternative zur Neugründung. Zumal die Gründergeneration aus der Wirtschaftswunderzeit derzeit in den Ruhestand geht.

 

Studien haben ergeben, dass gerade in den letzten Jahren die Eigentümer von Unternehmen gerade im Mittelstand und gehobenen Mittelstand über einen Unternehmensverkauf nachdenken.

Etwa die Hälfte der Eigentümer übergeben ihre Unternehmen an die eigenen Kinder oder an andere Familienmitglieder. Das muss aber nicht immer von Erfolg “gekrönnt” sein. Gerade die Übergabe der Unternehmen an die Familienmitgleider kann zu Problemen führen. Hier besteht die Gefahr von Generationskonflikten.

Für die Unternehmen in Deutschland wird die Unternehmensnachfolge immer wichtiger. So werden zum Beispiel von den 169.000 Firmen im Bereich Münsterland und Emscher Lippe, wovon 89.000 Familienunternehmen sind, in den nächsten Jahren 40% einen Wechsel an der Spitze vornehmen.

Quelle: IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel in der DZ

Der richtige Nachfolger für das Unternehmen ..

Doch die andere Hälfte sucht Nachfolger unter bisherigen Mitarbeitern oder externen Interessenten. Aber auch das ist kein Automatismus. Viele leitende Mitarbeiter scheuen sich vor dem unternehmerischen Risiko und haben auch nicht das notwendige Kapital um ein Unternehmen zu kaufen. Dann bleibt oft nur der Unternehmensverkauf. Er kann die Lösung für die Unternehmensnachfolge sein.

 

Warum ist die Unternehmensnachfolge so wichtig?

Kein Unternehmen kann es sich lang leisten in der Führungsetage unklare Führungs- und Eigentumsverhältnisse zu haben. Führender Berater der jeweiligen Branche empfehlen die Nachfolge schon frühzeitig fest zu legen.

  • Bei einer ungeplanten Nachfolge kann das Unternehmen Schaden nehmen. Darum macht man bei der Unternehmensnachfolge eine Unterscheidung zwischen der geplanten, der ungeplanten und der unerwarteten Unternehmensnachfolge.
  • Bei der geplanten Nachfolge wird mittelfristig ein Nachfolger gesucht, aus der Familie, aus dem Unternehmen oder von außerhalb.

In seinem Testament stellt der Übergeber durch entsprechende Verfügungen eine klare Nachfolge sicher. Ungeplante Unternehmensnachfolgen entstehen durch Scheidungen, Streitigkeiten in der Inhaberfamilie oder dem plötzlichen Entschluss des Unternehmers zum Aufhören. Unerwartet ist eine Nachfolge wiederum, wenn sie aufgrund von Krankheit, Unfall oder auch durch den Tod des Unternehmers entsteht. Die verschiedenen Varianten einer Nachfolge macht die folgende Grafik deutlich:

Unternehmensnachfolge © IHK NRW – Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V.

Was sind die Ziele einer Unternehmensnachfolge?

Die Ziele einer Unternehmensnachfolge sind vielfältig:

  • Unternehmenskontinuität
  • Konfliktvermeidung, gerechte Verteilung
    unter den Familienangehörigen /
    Begünstigen
  • Wirtschaftliche Absicherung der eigenen
    Person und Versorgung nahestehender
    Personen
  • Möglichkeit der Rückabwicklung und
    Sicherung der Einflussnahme

Gerade in der Führungsetage sollte es klare Verhältnisse in einem Unternehmen geben. So können die Unternehmens-Strategien und Richtlinien im gesamten Unternehmen konsequent eingehalten werden. Jedes Unternehmen hat eine gewisse Firmenkultur. Diese sollte für die Mitarbeiter klar und transparent sein. Erfolgreiche Unternehmen haben ein Auge auf die Firmenkultur und sichern so den Fortbestand. Es geht darum, eine langfristige Perspektive für ein Unternehmen zu definieren, ein eigenständiges Profil zu erarbeiten und sich von Wettbewerbern zu differenzieren. Das ist nur bei einer positiven Unternehmenskontinuität gegeben.

Gründe für die Unternehmensnachfolge

Es gibt verschiedene Gründe für die Unternehmensnachfolge. Der wohl wichtigste Grund ist der demographische Wandel. “ältere” Unternehmer denken selbstverständlich zwangsläufig irgendwann an die Nachfolge. Gerade bei Familienunternehmen ist die Nachfolge innerhalb der Familie gewünscht. Es wird zwischen einer geplanten und ungeplanten Nachfolge unterschieden.

 

Eine ungeplante Nachfolge liegt bei Tod oder Krankheit vor. Wenn der Eigentümer zum Beispiel in Rente gehen möchte ist das eine geplante Nachfolge. Die wichtigsten Gründe sind:

  • Eigentümer möchte in Rente gehen
  • Generationswechsel steht an
  • Eigentümer möchte sich beruflich verändern
  • schlechte Wirtschaftslage
  • Wettbewerbssituation hat sich verändert
  • Krankheit oder Todesfall

Die folgende Tabelle macht diesen Faktoren deutlich. Befragt wurden Unternehmer und M&A-Berater nach den Gründen für eine Unternehmensnachfolge. Das Ergebnis der Befragung ist unterschiedlich. Die Selbsteinschätzung der Eigentümer der Unternehmen weicht erheblich von der Einschätzung der M&A-Berater ab. Dies liegt wohl an der Erfahrung der M&A-Berater aus anderen Projekten im Bereich der Nachfolge:

Unternehmensverkauf als Lösung für die Unternehmensnachfolge

Es gibt verschiedene Formen der Unternehmesnachfolge:

  • Unternehmensverkauf
  • Verpachtung des Unternehmens
  • Vermietung
  • Management-Buy-Out (MBO)
  • Management-Buy-In (MBI)
  • Stiftung
  • Gang an die Börse (Going Public)

Die wohl populärste Form ist der Unternehmensverkauf. Wenn Sie ein bestehendes Unternehmen übernehmen wollen, sollten Sie darauf achten, dass es zu Ihnen passt. Sie sollten keine Angst davor haben, Bewährtes zu behalten und müssen gleichzeitig bereit sein, die Firma innovativ nach Ihren Vorstellungen weiterzuentwickeln. Gerade für Existenzgründer ist die Übernahme eines Unternehmens sehr interessant. Wir haben Ihnen für das Thema Übernahme von Unternehmen durch Existenzgründer einen Artikel vorbereitet. Auch in diesem Fall des Unternehmensverkauf ist das Alter der Gründer nicht unerheblich . Diese sind mehrheitlich zwischen 45 und 55 Jahre. Die folgende Grafik macht diesen Faktor deutlich:

 

Unternehmensnachfolge © IHK NRW – Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V.

Informationen über das angebotene Unternehmen

findet man in verschiedenen Informationsquellen. Klassisch ist natürlich zunächst der Blick in das Internet. So ist die Branche als auch die geographische Lage des zu verkaufenden Unternehmens ein erster wichtiger Faktor. Je nach Branche können diese beiden Punkte unterschiedlich große Bedeutung haben. Handelt es sich bei dem Unternehmen zum Beispiel um ein Objekt aus der Gastronomie, so kann die geographische Lage Auswirkungen auf die Kundschaft haben. Die einzellnen Parameter sollten Sie bestenfalls mit einer Unternehmensberatung besprechen. Diese ist im Bereich M&A Beratung geschult und hilft beim späteren Unternehmensverkauf.

Beispiel geographische Lage :

Ein Hotel direkt an einem Skilift in den Alpen ist strategisch sicherlich besser als eine Lage in einem entsprechenden Außenbezirk. Das dürfte sich auf den Umsatz signifikant auswirken.

Ablauf des Kaufes und dessen Organisation

ist gerade für die Kommunikation zwischen Käufer und Verkäufer sehr wichtig. Beide Parteien haben unterschiedliche Zielsetzungen. Während der Käufer die Vorstellung von einem geringen Kaufpreis und der strategischen Weiterentwicklung des zu kaufenden Unternehmens im Hinterkopf hat, ist der Verkäufer oft nur an einer vollständigen Abwicklung des Kaufes interessiert.

 

Ablauf des Kaufes und dessen Organisation
Ablauf des Kaufes und dessen Organisation

Gerade im Rahmen einer Nachfolgeregelung des Unternehmens ist der Verkäufer an der Weiterführung des zu verkaufenden Unternehmens interessiert. Hier geht es dann nicht nur um das Thema der Finanzsituation sondern auch um das Thema Personal. Daher ist es wichtig das zukünftige Management optimal mit qualifizierten Personal aufzustellen.

Schritt 1: Unternehmen für eine Übernahme finden

 

Zunächst einmal geht es darum, ein passendes Unternehmen zu finden, das auch einigermaßen den eigenen Vorstellungen und den eigenen finanziellen Möglichkeiten entspricht. Unternehmen, die einen Nachfolger suchen, findet ihr vor allem auf den Unternehmensbörsen. Hier können Sie direkt mit den Unternehmen die zum Verkauf stehen Kontakt aufnehmen. Aber der Kauf eines Unternehmens benötigt auch die entsprechende Beratung. Insbesondere ist es wichtig erst einmal Ihr  Unternehmen zu bewerten. Welchen Wert hat also Ihr Unternehmen? Hier können Ihnen die Experten einer M&A-Unternehmensberatung die richtige Hilfe geben. Außerdem lohnt es sich, im eigenen Umfeld die Augen offen zu halten und Tipps von Bekannten, Freunden oder Branchenkollegen einzuholen. Weitere Helfer: Firmenvermittler (die allerdings meist eine Provision verlangen), Anzeigen in einschlägigen Zeitschriften oder entsprechende Fachzeitschriften und Online-Branchenmagazine.

Unsere Empfehlung: Nutzen Sie die Expertise einer Unternehmensberatung ( Firmenvermittler ).

Schritt 2: Beziehung zum Verkäufer des Unternehmens aufbauen

 

Viele Unternehmer legen ihr Geschäft nur ungern in fremde Hände und bewerten ihr Unternehmen zudem häufig viel zu hoch. Die eigentümer haben Ihr Unternehmen jahrelang aufgebaut, da ist es ja nur natürlich, dass Sie auch eine erfolgreiche Weiterführung des Unternehmens wünschen. Die “Chemie” zwischen abgebendem Unternehmer und Nachfolger sollte stimmen, denn bei einer Übernahme sind umfassende Vertragsverhandlungen notwendig.

 

Beziehung zum Verkäufer des Unternehmens aufbauen
Beziehung zum Verkäufer des Unternehmens aufbauen
Ein Risikocontrolling des Kauf Prozesses

ist notwendig da es bis zum Notar-Termin und damit der Unterschrift unter dem Kaufbetrag jederzeit neue Entwicklungen einsetzten können. Nicht selten entscheidet sich der Eigentümer des Unternehmens doch noch für eine Weiterführung des Unternehmens. Hier wirken physische und psychische Überlegungen des Verkäufers. So ist eine weiterführende Beratung durch den Verkäufer oft gewünscht, aber der Käufer möchte einen sauberen “Schnitt”.

Schritt 3 : Eure Nachfolge-Idee & das Unternehmen: Passt das zusammen?

 

Unternehmensnachfolgen können sich sehr unterschiedlich gestalten – in der Praxis sollten Sie deshalb für Sie selbst schon im Vorfeld einige wichtige Fragen klären, wenn Sie ein Unternehmen für die Übernahme ins Auge gefasst habt.

  • Was soll bleiben? Wo sind die Stärken im Aufbau- und der Ablauforganisation des Unternehmens.
  • Was wollt ihr verändern? Brauche es neue Inovationen? Wie ist zum Beispiel der Status der Digitalisierung des Unternehmens?
  • Wo liegen die Stärken und Schwächen eines Unternehmens? Hier sollten Sie genau hinsehen.
  • Lassen Sie sich von den Profis beraten. Suchen Sie Kontakt zu den Experten aus der Branche

Tipps für Sie :

Versicherungsverträge des bestehenden Unternehmens

sollten vom Käufer genau geprüft werden und gegeben falls gekündigt werden. Hier lässt sich bei der Überprüfung der eigenen Möglichkeiten des Käufers optimieren.

Übernahme Mitarbeiter und deren Arbeitsverträge

ist ein sehr sensibler Bereich und ein weiterer wichtiger Punkt der Checkliste für den Unternehmenskauf. In der Regel werden den bestehenden Mitarbeitern Übernahme Angebote gemacht. Hier liegt vieles im Ermessen des Käufers.

Die bestehende Verbindlichkeiten und deren Haftung und mögliche Steuerschulden

sollten mit den Banken und dem Finanzamt abgestimmt werden. So ist es sehr wichtig vor dem Kauf in diesem Punkt unbedingt für Klarheit zu sorgen.

Welche Phasen der Unternehmensnachfolge gibt es?

 

In der Regel geschieht die Übergabe eines Unternehmens in mehreren Etappen. Meistens teilt sich der Prozess in fünf Schritte auf.

In der Wirklichkeit ist so ein idealer Ablauf natürlich selten, selbst bei guter Vorbereitung. Oft überschneiden sich mehrere Phasen, und manchmal ist ein Umweg über eine frühere Phase nötig.
Die Phasen können auch einen langen Zeitraum beanspruchen. Die folgende Grafik mach das deutlich:

Unternehmensnachfolge © IHK NRW – Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V.

Schritte für die Unternehmensnachfolge:

Phase 1: Ziele und Zeitplan definieren

In der ersten Phase gilt es für das Unternehmen die Dringlichkeit zu erkennen und das Projekt zu initialisieren.  Danach werden die Ziele und der Zeitplan definiert. Eine Checkliste hilft das Projekt zu überwachen und zum Erfolg zu führen. Es werden Zuständigkeiten festgelegt und verteilt. Der Eigentümer stellt einen Vermögensplan auf um den Minimum-Verkaufspreis zu ermitteln.

Phase 2: Handlungalternativen und Beizug von Experten

In der zweiten Phase werden die Optionen für eine Nachfolgelösung überlegt und erste Vorbereitungen angestoßen, um die Handlungsalternativen objektiv zu bewerten. Viele Unternehmer sind unsicher, ob ihre Kinder die nötigen Fähigkeiten und Erfahrungen mitbringen, um das Unternehmen erfolgreich weiterzuführen. Lässt sich im Familienkreis niemand finden wird oft im eigenen Management nach einem Nachfolger gesucht. Ist auch dort niemand zu finden kommt ein Unternehmensverkauf in Betracht.

Phase 3: Unternehmensbewertung und Übergabe

Neben dem Vermögensplan des Eigentümers ist Unternehmenswertung ein wichtiger Schritt. Die Bewertung sollte unbedingt realistisch sein. Realistisch heißt: Es wird ein Verkaufspreis ermittelt der sowohl dem Käufer als auch dem Verkäufer ermöglicht zusammen zu kommen. Einen ersten Richtwert kann über einen Experten für die Unternehmensbewertung eingeholt werden. Dafür gibt es in der Wissenschaft verschiedene Verfahren. Einen Überblick gibt Ihnen der folgende Artikel zum Thema Unternehmensbewertung.In diese Phase fällt auch die Vorbereitung der Firma auf die Übergabe. Die meisten Unternehmer möchten ihren Betrieb in einem ausgezeichneten Zustand übergeben, damit die Startchancen optimal sind und die Kontinuität gewährleistet ist.

 

Schritte für die Unternehmensnachfolge:
Schritte für die Unternehmensnachfolge:
Phase 4: Verkauf durchführen

In der Verkaufsphase dreht sich alles um die Suche nach einem geeigneten Käufer. Hierzu nutzt der Unternehmer verschiedene Kanäle. Zunächst wird ein Exposé des Unternehmens erstellt. Dieses wir dann entweder anonym oder auch offen in einer Unternehmensbörse präsentiert. Bestenfalls wird ein M&A-Berater eingeschaltet der diesen Prozess aktiv begleitet. Bei Interesse wird dann zwischen dem Interessenten und dem Unternehmer ( Verkäufer ) eine Vertraulichkeitsvereinbarung ausgetauscht. Der weitere Verlauf hängt vor allem davon ab, wie viele potenzielle Käufer sich für das Unternehmen interessieren, und wie sorgfältig das Unternehmen überprüft werden soll (Due Diligence). Sobald ein geeigneter Käufer gefunden ist, geht es darum, die Formalitäten und die Übergabe so klar wie möglich zu regeln. Beide Parteien müssen sich über Form und Inhalt einigen, und die Verträge müssen juristisch einwandfrei ausgestaltet sein.

Phase 5: Übergabe des Unternehmens

Wenn die Finanzierung im Zeitpunkt der Übernahme gesichert ist, steht dem erfolgreichen Generationenwechsel nichts mehr im Weg. In der Regel führt der ehemalige Eigentümer den neuen Nachfolger in das Geschäft ein. Besonders gilt es bei den Mitarbeitern vertrauen zu schaffen. Nur wenn diese weiterhin motiviert sind wird das Unternehmen weiterhin erfolgreich sein. Genauso sind die Kunden- und Lieferanten-Beziehungen einer der ersten Anlaufstellen.  Auf jeden Fall empfiehlt sich ein Einführungsplan mit Meilensteinen und einem Controlling.

Eine Checkliste für die Unternehmensnachfolge

Eine Checkliste für die Unternehmensnachfolge richtet sich an den Übergeber und den Nachfolger. Hier finden Sie die Fragen und Themen die eine Checkliste beinhaltet:

Teil 1: Allgemeine Fragestellungen der Checkliste

  • Wird das Unternehmen nach der Übergabe weitergeführt oder soll es aufgelöst werden?
  • Soll der Firmenname erhalten bleiben?
  • Müssen Markenrechte übertragen werden?
  • Gibt es einen Nachfolger in der Familie?
  • Sollen die Gesellschafteranteile verkauf werden?
  • Sollen einzelne Wirtschaftseinheiten verkauft werden?
  • Gibt es einen Nachfolger innerhalb des Managements?
  • Gibt es Interessenten bei Ihren Lieferanten oder Kunden?
  • Soll die Übernahme sofort stattfinden oder sukzessive?
  • Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Übergabe?
  • Haben Sie einen Finanzplan erstellt um Ihre Einkünfte auch zukünftig zu sichern?
  • Gibt es einen Notfall-Plan, falls die Übergabe scheitert?

Teil 2: Fragestellungen zum Projekt Nachfolge

  • Ist das Projekt im Unternehmen bereits gestartet und definiert?
  • Sind die Ziele der Übergabe allen Beteiligten bekannt?
  • Wer soll von der möglichen Übergabe wissen?
  • Gibt es bereits einen definierten Zeitpunkt für die Übergabe?
  • Welche bestehenden Verträge sind bei der Übergabe zu beachten? Lieferanten-Verträge, Kunden-Verträge etc.
  • Ist ein aussagekräftiges Exposé erstellt?
  • Ist das Exposé bereits in einer Unternehmensbörse präsentiert?
  • Werden Fördermöglichkeiten und Zuschüsse für die Unternehmensnachfolge genutzt?
  • Begleitet ein M&A-Berater das gesamte Projekt?
  • Welche Erwartungen haben Sie an den Nachfolger als Person?
  • Haben Sie eine Personalberatung zu Beurteilung des Nachfolgers hinzugezogen?

Teil 3: Fragestellungen zum Thema Steuern, Finanzen und Recht

  • Gab es bereits einen ersten Austausch mit dem Steuerberater?
  • Werden nur Geschäftsanteile übertragen?
  • Gibt es bereits Pensionsansprüche?
  • Müssen weitere Gesellschafter einbezogen werden?
  • Gibt es Abfindungsansprüche weiterer Familienmitglieder?
  • Gibt es eine Betrachtung für einen zukünftigen Beratervertrag?

Teil 4: Fragestellungen zum Kaufpreis und Unternehmensbewertung

  • Wie waren die Jahresabschlüsse der letzten drei Jahre?
  • Gibt es eine Unternehmensbewertung?
  • Wurde ein Verkaufspreis gebildet?
  • Wie soll im Falle des Verkaufs der Verkaufspreis bezahlt werden?
  • Ist die Finanzierung beim Käufer gesichert?
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